Unter Atemschutz zur Personenrettung & Brandbekämpfung
Angenommen wurde eine Verpuffung mit Brandausbruch im Untergeschoss eines Gebäudes. Bedingt durch die Bauweise war das gesamte Gebäude verraucht. Ebenfalls wurde angenommen, dass mindestens zwei Personen sich noch im Gebäude aufhalten.
Der erste Trupp ging zur Absuche, Personenrettung und Brandbekämpfung mit erstem Rohr und Rettungsausrüstung in das Kellergeschoss vor.
Ein Sicherungstrupp positionierte sich mit umfangreicher Ausrüstung vor dem Gebäude.
Ein weiterer Trupp ging zur Erkundung und möglicher Personenrettung mit einer zweiten Angriffsleitung vor. Hierbei wurde nochmals eine zügige Absuche im Erdgeschoss, welches bereits durch den ersten Trupp auf dem Angriffsweg erkundet wurde, vorgenommen. Dies galt auch um den eigenen Angriffsweg als Rückzugsweg sicherzustellen.
Währenddessen konnte der erste Trupp eine Person (Übungsdummy) im Kellergeschoss auffinden und die Rettung einleiten. Nach der Personenrettung wurde die bereits eingeleitete Brandbekämpfung im Kellergeschoss durch den ersten Trupp fortgeführt und die Räumlichkeiten nochmals abgesucht.
Im stark verrauchten Obergeschoss konnte der zweite Trupp mit ebenfalls eine Person (Übungsdummy) auffinden und über die enge innenliegende Treppe des Gebäudes ins Freie retten. Mit der Wärmebildkamera wurden im Obergeschoss bei der weiteren Erkundung und zweiten Absuche durch den zweiten Trupp Glutnester entdeckt und abgelöscht (Nebelmaschine und Blitzleuchten deaktiviert).
Als weiteren Teil der Übung wurde ein Atemschutznotfall simuliert. Mit dem Hinweis auf einen Übungsfall und keinen realen Notfall am Anfang und am Ende der standardmäßigen MayDay-Notfallmeldung teilte der Truppkollege des zweiten Trupps die vorliegende Notlage und aktuelle Position im Gebäude, als auch den noch vorhandenen Atemluftvorrat und geschätzten Gesundheitszustand des Kollegen über Funk mit.
Der Gruppenführer entsand umgehend den bereitstehenden Sicherungstrupp mit einer weiteren Angriffsleitung, Rettungsmulde und Atemschutznotfalltasche in das Obergeschoss. Mit der Rettungsmulde wurde der angenenommene verletzte Atemschutzgeräteträger gerettet.
In Gruppenstärke geübt
Die Übungen welche am Freitag, 4. September und Donnerstag 10. September stattfanden, wurden wie zu diesem Zeitpunkt zulässig, in Gruppenstärke abgehalten.
Hierbei nahmen jeweils drei Atemschutztrupps, ein Gruppenführer, ein Maschinist und ein Kamerad welcher die Atemschutzüberwachung übernahm, teil.
Hygiene bei Übung und Einsatz mit Atemschutz
Das Abkleiden fand truppweise getrennt voneinander statt. Dadurch konnte problemlos der Abstand gewahrt und die Einhaltung aller Hygienemaßnahmen gewährleistet werden.
Neu eingeführt wurde hierbei der Abkleideplatz mit entsprechenden Equipment. (Siehe vorletztes Bild, Einsatzkräfte kniend auf Plane)
Die Atemschutzträger zum Abkleiden legen ihre Ausrüstung im Abstand auf einer Plane ab. In sinniger Reihenfolge, um weitere Kontamination mit der womöglich verunreinigten persönlichen Schutzausrüstung und dem Atemschutzgerät samt Zubehör zu vermeiden, wurde die Ausrüstung abgelegt.
Nach dem Ablegen der Vollmaske wurde umgehend darauf geachtet, dass eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen wurde. Ebenfalls anch dem Ablegen der für die Brandbekämpfung in Gebäuden geeingeten Handschuhe wurden Infektionsschutzhandschuhe angezogen.
Für den sicheren Umgang mit den verwendeten Atemschutz-Vollmasken und den Lungenautomaten hatte jeder PA-Träger diese eigenständig in einen verschließbaren Zipp-Beutel nach dem Ablegen gesteckt. (Siehe letztes Bild)
Diese Beutel sind auch auf den Einsatzfahrzeugen bei der Ausrüstung zur Atemschutzhygiene verlastet. Dadurch wird ausgeschlossen, dass eine andere Person die Vollmasken, welche mit Speichel und Schweiß behaftet sind, anfasst oder in Kontakt damit kommt.
Ebenfalls für den Einsatzfall stehen auf dem Hilfeleistungslöschfahreug (40/1) für acht Einsatzkräfte und auf dem Tanklöschfahrzeug (23/1) für sechs Einsatzkräfte entsprechende Sätze an Wechselkleidung in verschiedenen Größen zur Verfügung.